Gesunde Führung = gute Führung!

Gesunde Führung = gute Führung!

In einer Zeit in der Effizienz und Profit ganz oben an der Erfolgsliste stehen, gibt es Führungskräfte, die sich vorwiegend auf Sachinhalte stürzen und dabei die Führungsaufgabe in den Hintergrund rücken. Oft wird die Führungsaufgabe nicht als gleichwertig gegenüber den Sachinhalten wahrgenommen, denn sie ist anders als beispielsweise der Umsatz, nicht eins zu eins messbar. Sie fragen sich vielleicht jetzt, von was ich spreche?

Führungsbaum

Ich lehne mich da an den «Führungsbaum» von Anne Katrin Matyssek (2011). Sie beschreibt sieben zentrale Themen, wie eine Führungskraft ihre eigene Gesundheit sowie jene der Mitarbeitenden positiv beeinflussen kann. Ein wesentlicher Aspekt ist die sogenannte Selbstpflege, die besagt, dass Führungskräfte sowie Mitarbeitende sich selbst bewusst Sorge tragen sollen. Diese beinhaltet Erholung, genügend Schlaf, Pausen sowie das Schaffen einer ausgewogenen Balance zwischen den Lebensbereichen. Die weiteren sechs Aspekte des Führungsbaumes sind

  • Stressbewältigung/ Belastungsabbau und Ressourcenaufbau
  • Anerkennung, Lob und Wertschätzung, denn das gibt Sicherheit und motiviert
  • Interesse, Aufmerksamkeit und Kontakt, das lässt Menschen aufblühen
  • Gesprächsführung, Partizipation und Kommunikation, denn das stärkt die Mitarbeitenden
  • Transparenz, Offenheit und Durchschaubarkeit, denn das vermittelt Sicherheit
  • Ein gutes Betriebsklima, denn das entspannt

Basiskompetenzen für gesundes Führen

Das Erkennen, dass Führungspersonen ein Gesundheitsfaktor sind, ist die wertvollste Basiskompetenz einer Führungsperson. Dicht gefolgt vom Vermeiden von krankmachendem (kränkendem) Verhalten und dem Umsetzen der gesunden Führung mittels der sieben Aspekte des Führungsbaumes.

Grundlage für gesundes Führen

Die wichtigste Grundlage für eine gesunde Führung ist eine wertschätzende Haltung gegenüber sich selbst, den Kollegen und Mitarbeitenden. In der Ausbildung zur Organisationsberaterin wurde uns vom einen Dozenten immer wieder gesagt, der wichtigste Leitsatz für eine Führungsperson sei: «Man muss Menschen mögen.» In Matyssek (2014b) lese ich genau denselben Satz. Da muss wohl etwas dran sein. Die wertschätzende Haltung beginnt bei sich selbst, denn eine Führungskraft wirkt als Vorbild und dieser Aspekt sollte sich eine Person mit Führungsverantwortung stets bewusst sein und danach handeln. Was heisst das nun konkret, bei sich selber zu beginnen? Innehalten, sich zu fragen, wie es Ihnen jetzt gerade in diesem Moment geht. Regelmässige Pausen einschalten, am besten kurz weg vom Arbeitsplatz. Sich körperlich fit halten und einen angemessenen Umgang mit Stress finden.

Früchte gesunden Führens

Ein Baum trägt auch Früchte und bezogen auf den Führungsbaum sind dies für die Einzelperson: Vitalität, Resilienz, Genuss, Spass und eine gute Gesundheit. Aus Betriebssicht bedeutet dies: mehr Arbeitsfähigkeit, mehr Gesundheit (= weniger Absenzen), mehr Motivation, gesünderer Betrieb, mehr Wohlbefinden im Job (= geringere Fluktuation) und mehr Produktivität.

Literatur

Matyssek, A.K. (2011). Gesund führen – sich und andere! Trainingsmanual zur psychosozialen Gesundheitsförderung im Betrieb. Norderstedt: Books on Demand GmbH.
Matyssek, A.K. (2014a). Führung und Gesundheit. Ein praktischer Ratgeber zur Förderung der psychosozialen Gesundheit im Betrieb. Norderstedt: Books on Demand GmbH.
Matyssek, A.K. (2014b). Gesund führen. Das Handbuch für schwierige Situationen. Norderstedt: Books on Demand GmbH.

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