Bei uns in der Pflege ist das nicht möglich. Oh, doch!

Es ist ein offenes Geheimnis, was Menschen bei der Arbeit gesund und leistungsfähig hält, denn die Arbeitsbedingungen wurden bereits 2009 (WHO, 2009, zit in Bending, 2017) als die grössten Einflussfaktoren auf die Gesundheit erkannt. Gerade im Pflegealltag fallen einige ungünstige Arbeitsbedingungen an. So findet sich bspw. der Schichtbetrieb, welcher einen unregelmässigen Schlaf- und Essrhythmus zur Folge hat und sich ungünstig auf die Pflege sozialer Beziehungen auswirkt oder es auch schwierig macht, einem Hobby in der Gruppe (z.B. Verein) nachzugehen. Des Weiteren sind in der Pflege die emotionalen Herausforderungen, die psychosozialen Arbeitsanforderungen sowie auch die physischen Belastungen Bedingungen, welche kaum aus dem Pflegealltag wegzudenken sind und gleichzeitig die Gesundheit beeinträchtigen. Doch müssen die Pflegenden dies hinnehmen? Gibt es keine Möglichkeiten die Gesundheit von Mitarbeitenden im Pflegebereich zu schützen oder zu fördern? Doch, es gibt sie!

Müssen Mitarbeitende wirklich motiviert werden?

Mitarbeitende sind grundsätzlich motiviert und als Führungsperson gilt es lediglich diese Motivation zu erhalten. Dies ist allesdings kein leichtes Unterfangen und bedarf einmal mehr einiges von der Führungsperson wie beispielsweise Sozialkompetenz, Interesse an den Mitarbeitenden und ihrer Arbeit sowie individuelle Interventionen. Da reichen Boni und Co nicht aus.

Pensionierung – Ein Ereignis, so einschneidend wie eine Hochzeit!

Haben Sie sich auch schon Gedanken zu Ihrer Pensionierung gemacht? Die Pensionierung ist ein Ereignis, welches mit einer Hochzeit vergleichbar ist. Es erwarten Sie viele Veränderungen in Bezug auf die Tagesstruktur und die Aufgaben, die Partnerschaft, Hobbies und die sozialen Kontakte. Und Sie spielen bei der Gestaltung eine wesentliche und aktive Rolle.

Manager managen, führen ihre Mitarbeitenden jedoch selten!

Ist diese Behauptung aus der Luft gegriffen? Managen kann in der Übersetzung als verwalten verstanden werden. In diese Richtung deuten auch die in der Fachliteratur beschriebenen typischen Managementfunktionen, welche folgende sind: Planung, Innovation, Zielsetzung, Entscheidung, Organisation, Information, Motivation, Steuerung und Kontrolle. Diese Managementfunktionen sind schlüssig, solange die Organisation in der Metapher als Maschine verstanden wird und sie als hierarchische Linienorganisation aufgebaut ist (Rosenstiel, 2006). Auch wenn sich die Gesellschaft seit der Definition dieser Managementfunktionen verändert hat, die Menschen sich zu ausgeprägten Individuen entwickelt haben und die Forschung inzwischen zum Schluss kommt, dass Menschen gut und gerne arbeiten, wenn sie über Handlungsspielraum verfügen und dieser zum einen aus einem Tätigkeitsspielraum (Variabilität, Flexibilität der Tätigkeiten) und einem Entscheidungsspielraum (Ausmaß an Entscheidungskompetenzen, die Art und Weise der Arbeit, die Reihenfolge der Arbeitsschritte etc. selbst festzulegen) besteht (Ulich, 2005), wird das obengenannte technokratische Führungs- bzw. Managementverständnis immer noch in vielen Firmen gelebt.

Stress – ein wesentlicher Kostenfaktor im Betrieb

Stress bei Mitarbeitenden kann zu massgeblichen gesundheitlichen Beschwerden führen, aber auch bei Arbeitgebenden massive Kosten verursachen. Der Job-Stress-Index 2016 hält Kosten in der Höhe von 5.7 Mrd. Franken fest. Diese Kosten entstehen durch Minderleistung von gestressten Mitarbeitenden am Arbeitsplatz und durch gesundheitsbedingte (oft längere) Ausfälle von Mitarbeitenden.
Sie fragen sich jetzt vielleicht, ob das Stresserleben nicht etwas Individuelles und deshalb etwas Persönliches ist und somit in der Verantwortung jedes einzelnen liegt? Oder ist es am Arbeitgeber dem Stress im Betrieb entgegen zu wirken? Ich bin der Meinung sowohl als auch und sehe drei Ebenen, wie in Betrieben auf Stress reagiert bzw. vorgebeugt werden kann.

Die Möglichkeiten Stress auf den drei Ebenen – Unternehmen, Führungskräfte, Individuen – zu begegnen, werden nachfolgend kurz beschrieben.